Selbstverteidigung am Geschwister-Scholl-Gymnasium mit Bernd und Benedikt

Ich gehe über den Schulhof Richtung Hauptgebäude. Auch wenn ich früher nicht zu dieser Schule gegangen bin, spüre ich sofort, dass ich mich jetzt wieder in einer befinde. Die Ausstrahlung, wie auf jedem Schulhof. Schlimmste Erinnerungen an meine eigene Zeit vor dem Berufsleben werden wach. Dies wird auch nicht besser, als wir das Sekretariat betreten. Vor uns stehen zwei Schüler. Der erste rechtfertigt sich für irgendein nichtiges Vergehen - mir ist, als könnte ich´s gewesen sein. Der nächste braucht irgendwelche Unterlagen. Dann sind wir an der Reihe. „Benedikt Meinhardt und Bernd Backes,“ stellt Sportkamerad Bernd uns vor, „wir beginnen hier heute die Selbstverteidigungs-AG Jiu Jitsu.“ Wir werden bereits erwartet und in ein Klassenzimmer geführt. Die Sporthalle ist leider belegt - da muss es ein Unterrichtsraum tun. Die Dame aus dem Büro gibt uns dort eine Teilnehmerliste. „In zehn Minuten beginnt die Unterrichtsstunde - dann kommen Ihre Schüler. Wenn Sie noch was brauchen, ich bin im Sekretariat.“ Dann ist sie auch schon wieder weg und wir stehen allein im Klassenraum. Der Raum ist zum Bewegen eigentlich zu warm, aber es wird schon gehen. „Jiu Jitsu mit Bernd und Benedikt“ schreibe ich möglichst groß an die Tafel, „nippon-velbert.de“ darunter.

Die Tür geht auf und die Schüler der JJ-AG kommen herein. Neun Jungs, ein Mädchen, einer fehlt - er war wohl heute auch nicht im Unterricht. Bernd stellt uns vor, stellt Jiu Jitsu vor und dann geht´s endlich los.

Von den zehn Kids vor uns hat das Mädchen mal Jiu Jitsu gemacht, ein Junge macht Judo, einer Tae Kwon Do, einer trainiert im Nippon Jiu Jitsu - die anderen sind Kampfsport-Neulinge. Wir beginnen mit einem leichten Spiel, wie einem kleinen Ringen, um zum einen Gefühl für das zu bekommen, was auf die Kids zukommt, zum anderen, um die Muskeln aufzuwärmen. Bald schon sind wir mitten drin. Eine Verteidigungsstellung, aus der heraus wir uns sowohl gut schützen können, als auch unsererseits angreifen können gilt es zu trainieren. Zusätzlich soll sie auch noch nicht aggressiv auf unser Gegenüber wirken. Die leicht geöffneten Hände nach vorn, eine passiv wirkende Haltung einnehmend, starten wir bei dem plötzlich erfolgenden Angriff nach vorn und blocken ihn ab. Dann wehren wir uns mit den flachen Händen. „Keine Fäuste machen beim Schlagen,“ erkläre ich den Kids, „wir wollen ja niemanden verletzen. Und ein paar Watschen reichen bei diesem Angriff als Antwort erst einmal aus.“ Der Angriff wird ernster - den Schlägen folgen Tritte. Aber immer noch so, dass der Angreifer zurück gedrängt würde - aber nicht verletzt. „Ihr sollt Euch wehren lernen, ohne anderen bleibenden Schaden zuzufügen“, erkläre ich den Schülern. Schnell geht die Stunde um - die Kids wirken zufrieden mit dem, was sie heute gelernt haben. Uns hat das Training auch Spaß gemacht - wir freuen uns auf nächste Woche…

Fortsetzung folgt...