Oscar-Verleihung auf der Matte

 

Endlich - ein Training in der Halle ist wieder möglich. Die Einschränkungen sind so gering, dass man fast das Gefühl von Normalität bekommt. Nur, wer zurückschaut, auf die Zeit vom vergangenen November bis zum Juni dieses Jahres, dem flimmern wieder Bilder von Nippon-Sportler in den heimischen vier Wänden vor den Augen. Sportler vor dem Laptop oder Tablet - über einen Onlinedienst mit den Trainern verbunden. Über ein halbes Jahr haben die Trainer des Nippons ihre Schüler so trainiert - Jörg und Benedikt die Erwachsenengruppe, Adam die Kids. Unterstützung gab es aus dem eigenen Haushalt - mehr war nicht erlaubt. Bei Jörg stand Ehefrau Caro, bei Benedikt Lebensgefährtin Andrea an der Kamera, immer ein Auge durchs Objektiv, ein Auge auf den Bildschirm. Bei Adam übernahm diese Aufgabe Tochter Julia. So wurden Schattenboxbewegungen vermittelt, Konditionstraining gepowert und Jiu Jitsu Prinzipien erklärt. Dass es hier und da immer wieder kleinere technische Probleme gab, mal ein Trainer plötzlich ohne Ton oder ein anderer „eingefroren“ war, konnte den Trainingswillen der Nippons nicht brechen. „Es war was ganz anderes, aber ich wurde so gezwungen, mich auf völlig neue Art und Weise mit einzelnen Techniken auseinander zu setzen. War auf seine Art auch interessant,“ erklärt Jörg rückblickend.

Durch ihren Einsatz haben die Trainer die Gruppe zusammengehalten, und das dankten die Vereinskameraden bei einem der ersten Hallen-Präsenz-Trainings ihren Meistern. Nach dem Abgrüßen überreichte Bernd Backes, 2. Vorsitzender des VJJV Nippon, Benedikt, Jörg und Adam einen Oscar, für über sechs Monate unvergleichliches „Abendprogramm“.

„Was eine liebe Idee,“ kommentierte Benedikt, „aber ohne die Begeisterung und die Mitmachbereitschaft unserer Schüler, hätten wir das nie durchgehalten. Danke, dass Ihr so fleißig und kontinuierlich dabei wart!“

 

(Text: Benedikt Meinhardt)